KI und Start-ups treiben die maritime Transformation voran.
Die HHLA will den Prozess mitgestalten und probiert dazu einiges aus.

Vernetzte Daten,
verbesserte Lösungen

Rund um den Globus schreitet die Digitalisierung der maritimen Logistik voran, die nicht mehr ohne Daten auskommt. In Südkorea steuert der Hafen Busan steigende Containermengen mit der Blockchain-Plattform „Chainportal“. Damit lassen sich Schiffsdaten, Liegeplatzstatus und Lkw-Standorte austauschen, Terminal- und Speditionsdaten verknüpfen, Verkehrsmittel vorausschauend zuteilen. In Kanada überwacht der Hafen Halifax mit künstlicher Intelligenz Emissionen in Echtzeit und nutzt dafür die KI-Plattform „Data Enhancement Framework 2“. Für mehr Resilienz und Energieersparnis fließen Informationen überall unablässig zwischen Kaimauern und Schiffsdecks hin und her.

Das sind nur einige Beispiele dafür, wie gut vernetzt die maritime Branche ist. Sie teilt immer mehr Daten in Echtzeit, damit Prozesse besser ineinandergreifen: Schiffe, die zahlreiche Häfen hintereinander ansteuern, oder Routen in der Containerlogistik, die grenzüberschreitend geplant werden. Cosco-Frachter legen beispielsweise im Asien-Nordeuropa-Dienst aus China in bis zu sieben anderen Häfen an, bevor sie Hamburg erreichen. Mit jährlich rund 7.000 ein- und auslaufenden Seeschiffen gehört Hamburg als Knotenpunkt für Güterströme aus allen internationalen Fahrtgebieten zu den am besten vernetzten Häfen der Welt. Beim Thema Digitalisierung zählt der größte deutsche Seehafen zu den Vorreitern bei Automatisierung, KI oder datengetriebenen Prozessen. 

Autonom fliegen

HHLA Sky entwickelt nicht nur sichere Industriedrohnen. Kunden können sie mit dem integrierten Leitstand auch in großer Zahl steuern.

Schon 1982 initiierte Hamburgs Hafenwirtschaft gemeinsam ein damals wegweisendes Port Community System (PCS). Es hilft dabei, Daten möglichst nur einmal und gleichzeitig für viele Beteiligte zu erfassen. Heute sind PCS überall üblich. Heute werden solche digitalen Lösungen von der HHLA-Tochter HPC Hamburg Port Consulting entwickelt – unter anderem PCS für Häfen in Brasilien, Georgien, Rumänien oder Thailand. Hinzu kommen erfolgreiche HPC-Projekte in Europa und Asien für Maritime Single Windows, die als zentrale Plattformen für den Echtzeitaustausch von behördlichen, nautischen und Zolldaten dienen.

Im Hamburger Hafen koordiniert das HVCC Hamburg Vessel Coordination Center über seine weltweit erste Port-Collaboration-Plattform Daten von Schiffen, Terminals und anderen Beteiligten. 2004 als Feeder Logistik Zentrale (FLZ) gegründet, ist das HVCC seit 2009 eine GmbH mit der HHLA als Mehrheitsgesellschafterin. Nächster Digitalisierungsschritt ist die webbasierte Plattform heyport. Die skalierbare Lösung für reibungslose Schiffsanläufe und optimierte Liegeplatzplanung kann viele Häfen bedienen. Sie stellt Informationen zentral bereit und ermöglicht einen digitalen Handschlag zwischen Reedern, Agenturen und Terminals. Das Start- up gehört zum Portfolio von HHLA Next, der seit 2021 bestehenden Investitions- und Venture-Building-Einheit für Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der maritimen Logistik. „Wir suchen nach innovativen Geschäftsideen und gründen dann Unternehmen oder investieren in bestehende interessante Start-ups“, sagt Simone Lode, Geschäftsführerin von HHLA Next. Allein 2024 gab es drei Ausgründungen: neben heyport noch RailSync für die Bahnsteuerung und die App passify für die digitale Lkw-Abfertigung.

Hamburg gehört zu den besten deutschen Standorten für Start-ups

Start-ups gelten als Treiber der digitalen Transformation. Die jungen Unternehmen entwickeln mit disruptiven Technologien innovative Lösungen, reagieren agil auf sich ändernde Anforderungen und erschließen Zukunftsmärkte. Laut „Hamburg Monitor 2025“ vom Bundesverband Deutsche Startups und der Handelskammer Hamburg gibt es in der Hansestadt 1.594 aktive Start-ups. Damit gehört die Elb-Metropole im deutschen Städteranking zu den Top Drei.

Vorhersagen

Mithilfe von KI können komplexe logistische Szenarien besser vorhergesagt und damit die Abläufe optimiert werden.

Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist HHLA Sky. Sie hat nicht nur eigene, sichere Industriedrohnen, sondern auch den ersten skalierbaren – und mittlerweile mehrfach prämierten – Drohnenleitstand entwickelt. Über die digitale Plattform lassen sich auch autonome mobile Roboter an verschiedenen Einsatzorten weltweit steuern. Auch KI-Anwendungen testet die HHLA, insbesondere auf ihrem Container Terminal Burchardkai. Als Beispiel nennt Teamleiter Data Intelligence bei HPC Daniel Beck die Vorhersage der Containerverweildauer mit Einfluss auf die Stapellogik: „Wenn wir wissen, dass ein Container mehrere Tage im Yard bleibt, kann man ihn weiter unten stapeln als einen, der nur wenige Stunden bleibt.“ Das spart viele Bewegungen und verbessert so die CO2-Bilanz. Den gleichen Effekt hat die Verkehrsträgerprognose für den Weitertransport, die über den Lagerbereich entscheidet. 

„Künftig geht es darum, die Verbindung von maritimen und kontinentalen Logistikströmen weiter zu optimieren“, sagt Enrico Ramminger, Direktor Informationssysteme bei der HHLA. In den Anfangsjahren der IT wurden einzelne Programme für Finanzbuchhaltung, Einkauf oder operative Prozesse als Stand-alone-Lösungen entwickelt. Heute gehe es um die Zusammenfassung, Vernetzung und Auswertung von Daten in ganz neuen Dimensionen, so Ramminger. Seine Abteilung testet gerade im Rahmen eines Forschungsprogramms die Technologie eines „Data Lakehouse“. Das ist eine neuartige Datenarchitektur, die maschinelles Lernen ermöglicht, schnellere Business Intelligence und prädiktive Analysen verspricht.

Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft
Bei St. Annen 1
20457 Hamburg
Tel. +49 40 3088-0
www.hhla.de

Verantwortlich im Sinne des Presserechts
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Fotonachweis
Adobe Stock, Sven Glage, HHLA, HHLA Sky, HPC, Nele Martensen, Thies Rätzke, vesselfinder.com, wikipedia/Nasa, Friedrich Zitte

Chefredaktion
Christian Lorenz

Vernetzte Daten,
verbesserte Lösungen

KI und Start-ups treiben die maritime Transformation voran. Die HHLA will den Prozess mitgestalten und probiert dazu einiges aus.

Rund um den Globus schreitet die Digitalisierung der maritimen Logistik voran, die nicht mehr ohne Daten auskommt. In Südkorea steuert der Hafen Busan steigende Containermengen mit der Blockchain-Plattform „Chainportal“. Damit lassen sich Schiffsdaten, Liegeplatzstatus und Lkw-Standorte austauschen, Terminal- und Speditionsdaten verknüpfen, Verkehrsmittel vorausschauend zuteilen. In Kanada überwacht der Hafen Halifax mit künstlicher Intelligenz Emissionen in Echtzeit und nutzt dafür die KI-Plattform „Data Enhancement Framework 2“. Für mehr Resilienz und Energieersparnis fließen Informationen überall unablässig zwischen Kaimauern und Schiffsdecks hin und her.

Das sind nur einige Beispiele dafür, wie gut vernetzt die maritime Branche ist. Sie teilt immer mehr Daten in Echtzeit, damit Prozesse besser ineinandergreifen: Schiffe, die zahlreiche Häfen hintereinander ansteuern, oder Routen in der Containerlogistik, die grenzüberschreitend geplant werden. Cosco-Frachter legen beispielsweise im Asien-Nordeuropa-Dienst aus China in bis zu sieben anderen Häfen an, bevor sie Hamburg erreichen. Mit jährlich rund 7.000 ein- und auslaufenden Seeschiffen gehört Hamburg als Knotenpunkt für Güterströme aus allen internationalen Fahrtgebieten zu den am besten vernetzten Häfen der Welt. Beim Thema Digitalisierung zählt der größte deutsche Seehafen zu den Vorreitern bei Automatisierung, KI oder datengetriebenen Prozessen. 

Autonom fliegen

HHLA Sky entwickelt nicht nur sichere Industriedrohnen. Kunden können sie mit dem integrierten Leitstand auch in großer Zahl steuern.

Schon 1982 initiierte Hamburgs Hafenwirtschaft gemeinsam ein damals wegweisendes Port Community System (PCS). Es hilft dabei, Daten möglichst nur einmal und gleichzeitig für viele Beteiligte zu erfassen. Heute sind PCS überall üblich. Heute werden solche digitalen Lösungen von der HHLA-Tochter HPC Hamburg Port Consulting entwickelt – unter anderem PCS für Häfen in Brasilien, Georgien, Rumänien oder Thailand. Hinzu kommen erfolgreiche HPC-Projekte in Europa und Asien für Maritime Single Windows, die als zentrale Plattformen für den Echtzeitaustausch von behördlichen, nautischen und Zolldaten dienen.

Enrico Ramminger,

Direktor Informationssysteme bei der HHLA, zum neuen Zeitalter:

„Bei der Digitalisierung der Prozesse gibt es eine exponentielle Entwicklung, was Innovation, Komplexität und Vernetzungseffekte angeht. Getrieben durch Möglichkeiten aus der Digitalisierung können wir immer mehr Dinge automatisieren, aber auch Produkte entwickeln und bestimmte Daten monetarisieren. Das ist ein völlig neues Zeitalter, das alle Dimensionen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Handelns betrifft. 
Als ein Beispiel entsteht bei der HHLA in der Initialisierungsphase ein Data Lakehouse. Das bedeutet eine konsequente Weiterentwicklung unserer bestehenden Data-Warehouse- und Business-Intelligence-Struktur zu einem zentralen Datenpool über den gesamten Konzern und darüber hinaus. Das Data Lakehouse lässt sich nutzen, um unser operatives Geschäft zu optimieren und KI-Lösungen zu kreieren. Darüber hinaus können wir mit einem Plattform-Ökosystem an die HHLA-Kunden Services und Mehrwerte ausspielen oder auch digitale Produkte einführen.“

Wiebke Kropp-Büttner,

Geschäftsführung HHLA Sky, zu digitalen Lösungen:

„Digitalisierung entscheidet über Zukunftsfähigkeit nicht nur der Drohnenlogistik. Digitale Technologien revolutionieren die Branche, machen Abläufe intelligenter und sicherer. Daten und künstliche Intelligenz vernetzen alle relevanten Akteure in Echtzeit, ermöglichen automatisierte Flottensteuerung, intelligente Routenplanung sowie Echtzeit-Tracking. Mit unserem End-to-End-Ansatz wird der HHLA Sky-Leitstand, das Integrated Control Center, zum Prozessmanagement- und Digitalisierungstool für Mobile Robot Management. Durch Multi Drone Operations schaffen wir wirtschaftlichen Mehrwert für unsere Kunden in den Bereichen Transport, Inspektion, Sicherheit und Überwachung. Unser Ziel: HHLA Sky als offenen Standard für Mobile Robot Management zu etablieren – basierend auf unserem Leitstand als Automatisierungsplattform für industrielle Internet-of-Things-Geräte und Unmanned Traffic Management.“

Daniel Beck,

Teamleiter Data Intelligence bei HPC,
zu künstlicher Intelligenz:  

„Am Burchardkai realisieren wir bis Ende 2025 ein KI-Pilotprojekt zur Mengenprognose am Bahnterminal, um die Ressourcenplanung zu optimieren. Wir berücksichtigen interne Bewegungsdaten aus der Vergangenheit, um eine Vorhersage für die nächste Schicht zu treffen. Das reichern wir mit externen Daten an. Auch in der laufenden Pilotierungsphase mit generativer KI erwarten wir bald erste Ergebnisse. Wir prüfen, wie sich der Bestellprozess der HHLA-Bahntochter METRANS optimieren lässt, indem E-Mails automatisiert weiterverarbeitet werden. In Hamburg hat ein Zuordnungsprojekt für Reisenummern zu Schiffsanläufen das Ziel, automatisierte Datenbanken zu befüllen.
Über die HHLA-Projekte hinaus bauen wir eine Data Intelligence Suite for Logistics auf. Simulationsanwendungen und Agenten sollen Prozessschritte übernehmen können. Der Trend geht zu Multi-Agenten-Systemen im Office-Arbeitsbereich. Reedereien, Spediteure, Bahnoperateure können das nutzen, um Bestellungen oder Reklamationen auszulösen, Lieferantenverträge zu erstellen oder zu prüfen.“

Im Hamburger Hafen koordiniert das HVCC Hamburg Vessel Coordination Center über seine weltweit erste Port-Collaboration-Plattform Daten von Schiffen, Terminals und anderen Beteiligten. 2004 als Feeder Logistik Zentrale (FLZ) gegründet, ist das HVCC seit 2009 eine GmbH mit der HHLA als Mehrheitsgesellschafterin. Nächster Digitalisierungsschritt ist die webbasierte Plattform heyport. Die skalierbare Lösung für reibungslose Schiffsanläufe und optimierte Liegeplatzplanung kann viele Häfen bedienen. Sie stellt Informationen zentral bereit und ermöglicht einen digitalen Handschlag zwischen Reedern, Agenturen und Terminals. Das Start- up gehört zum Portfolio von HHLA Next, der seit 2021 bestehenden Investitions- und Venture-Building-Einheit für Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der maritimen Logistik. „Wir suchen nach innovativen Geschäftsideen und gründen dann Unternehmen oder investieren in bestehende interessante Start-ups“, sagt Simone Lode, Geschäftsführerin von HHLA Next. Allein 2024 gab es drei Ausgründungen: neben heyport noch RailSync für die Bahnsteuerung und die App passify für die digitale Lkw-Abfertigung.

Hamburg gehört zu den besten deutschen Standorten für Start-ups

Start-ups gelten als Treiber der digitalen Transformation. Die jungen Unternehmen entwickeln mit disruptiven Technologien innovative Lösungen, reagieren agil auf sich ändernde Anforderungen und erschließen Zukunftsmärkte. Laut „Hamburg Monitor 2025“ vom Bundesverband Deutsche Startups und der Handelskammer Hamburg gibt es in der Hansestadt 1.594 aktive Start-ups. Damit gehört die Elb-Metropole im deutschen Städteranking zu den Top Drei.

Vorhersagen

Mithilfe von KI können komplexe logistische Szenarien besser vorhergesagt und damit die Abläufe optimiert werden.

Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist HHLA Sky. Sie hat nicht nur eigene, sichere Industriedrohnen, sondern auch den ersten skalierbaren – und mittlerweile mehrfach prämierten – Drohnenleitstand entwickelt. Über die digitale Plattform lassen sich auch autonome mobile Roboter an verschiedenen Einsatzorten weltweit steuern. Auch KI-Anwendungen testet die HHLA, insbesondere auf ihrem Container Terminal Burchardkai. Als Beispiel nennt Teamleiter Data Intelligence bei HPC Daniel Beck die Vorhersage der Containerverweildauer mit Einfluss auf die Stapellogik: „Wenn wir wissen, dass ein Container mehrere Tage im Yard bleibt, kann man ihn weiter unten stapeln als einen, der nur wenige Stunden bleibt.“ Das spart viele Bewegungen und verbessert so die CO2-Bilanz. Den gleichen Effekt hat die Verkehrsträgerprognose für den Weitertransport, die über den Lagerbereich entscheidet. 

„Künftig geht es darum, die Verbindung von maritimen und kontinentalen Logistikströmen weiter zu optimieren“, sagt Enrico Ramminger, Direktor Informationssysteme bei der HHLA. In den Anfangsjahren der IT wurden einzelne Programme für Finanzbuchhaltung, Einkauf oder operative Prozesse als Stand-alone-Lösungen entwickelt. Heute gehe es um die Zusammenfassung, Vernetzung und Auswertung von Daten in ganz neuen Dimensionen, so Ramminger. Seine Abteilung testet gerade im Rahmen eines Forschungsprogramms die Technologie eines „Data Lakehouse“. Das ist eine neuartige Datenarchitektur, die maschinelles Lernen ermöglicht, schnellere Business Intelligence und prädiktive Analysen verspricht.

Hamburger Hafen und Logistik Aktiengesellschaft
Bei St. Annen 1
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Tel. +49 40 3088-0
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